Naziaufmarsch am 24.11 in Berlin-Marzahn / Bericht+Erlebnisse

25. November 2014 | News Redaktion

Was für ein scheiß Abend in Marzahn-Hellersdorf. Begonnen hat er um 18:15 Uhr am Ostkreuz wo sich knapp 100 Antifaschisten versammelten, um gemeinsam mit der S-Bahn nach Marzahn-Hellersdorf zu fahren. Dort angekommen wurde die Menge bereits von knapp 150 BundesBullen erwartet, welche uns im Laufkessel zu den Infoständen der Parteien brachte.

Davor standen wir ca. 15 Minuten im Kessel knapp 25 Meter neben den Rassisten, welche wir mit vielen antifaschistischen Parolen begrüßten.
Die Rassisten und Neonazis ignorierten uns auf Anordnung deren Orga die meiste Zeit. Als sich die Rassisten in Bewegung setzten, blieb uns nichts anderes übrig als zu den Infoständen der Parteien zu laufen. Die Bullen kesselten uns ein, und ein Ausbruch-Versuch wäre sinnlos gewesen, da wir einfach viel zu wenig Leute waren.

An den Infoständen verweilten dann noch einige Leute ein wenig, während andere wieder nach Hause wollten.

Die wenigen die alleine durch Marzahn-Helleradorf liefen, und richtung Nazis wollten, wurden in der Nähe vom Freizeitforum von knapp 20 Nazis gejagt, welche wohl aus der Demo ausbrachen, und uns bemerkten. Mit Kampfschrei stürmten sie auf uns zu, da wir aber viel Vorsprung hatten, konnten wir glücklicherweise entkommen. Als einige junge Frauen einen Bullen ansprachen mit der Bitte, begleitschutz zu bekommen, winkte dieser mit den Worten "Gibts hier nicht!" ab, und schloss die Tür des Einsatzfahrzeugs. Nazis welche uns weiter verfolgten, ließen erst ab, als ca. 40 Riotcops langsam auf sie zu kamen.

Nur durch viel Glück gelang es uns aus dem NaziNest raus zu kommen. Bullen sprachen uns später noch einen Platzverweis aus und schickten uns lächelnd richtung S-Bahnhof, wo zu der Zeit knapp hundert Nazis standen. Als wir nach wenigen Metern eine größere FaschoGruppe erkannten, welche auf uns zu stürmte, beschlossen wir wieder richtung Bullen zurück zu rennen, welche dann aber wegfuhren. Nur durch langes sprinten, konnten wir den Rassisten entkommen, welche auch Stunden später noch böllernd durch den Bezirk zogen, auf der Suche nach potentiellen Zielen.
Durch längeres warten sind wir dann schließlich mit einer Bahn aus den Bezirk gefahren.

Ein absolut gefährliches Spiel war das heute in Marzahn-Hellersdorf! Knapp 1000 Rassisten, darunter viele gewaltbereite NaziHools, welche nur so nach Gewalt suchten.
Unter solchen Umständen können wir nicht mehr länger antifaschistisch vor Ort arbeiten. Wie kann es sein das Samstag mehrere tausend Antifaschisten problemlos die Faschisten blockierten, sich aber heute, nur 2 Tage später, nicht mal vernünftig verteidigen konnten. Nur knapp 200 Linke waren heute vor Ort. Die meisten davon Anhänger verschiedener Parteien. Die Bullen waren unterbesetzt und nicht gewillt, den Antifaschisten angemessenen Schutz zu gewährleisten.
Wie kann es sein, dass Bullen Platzverweise aussprechen und die Personen dann richtung Bahnhof schicken, wo mehrere hundert Nazis stehen, ohne Begleitung?
Der Tag hätte heute auch ganz anders ausgehen können ... wir sind schwer entäuscht von der Antifaschistischen Szene in Berlin, welche arbeiten, rumgammeln oder feiern wohl wichtiger finden, als Nazis effektiv zu bekämpfen.
Uns fehlen wirklich noch die Worte, und wir bemitleiden die Refugees jetzt schon, welche dort später leben sollen. Die nächsten Pogrome kommen bestimmt!

Danke Politik! Danke MedienHetzte! Danke Polizei!

PS-_ Auf Rechtschreib/Gramatik wurde nicht geachtet. Der Text wurde frei aus dem Bauch geschrieben, um die Szenen zu verarbeiten.

Ergänzung: Presse

Erstveröffentlichung auf Indymedia am 24. November 2014

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