Farbe gegen Pro Deutschland
In der Nacht zum 1. November ist wohl Farbe gegen das "Hauptstadtbüro" von Pro Deutschland in Marzahn geflogen. In einem abstrusem Text auf ihrer Webseite beklagen sie sich über "reißerische Äußerungen der Berliner Innenverwaltung" und geben dieser die Schuld an dem Anschlag. Als ob irgendwer den Verfassungsschutz bräuchte um sie als rassistische Hetzer zu entlarven.
Nach Jahren weitgehender Inaktivität ist auch Pro Deutschland im letzten Jahr wieder aktiver geworden. Regelmäßig versuchen sie sich mit Kundgebunden und Demonstrationen vor Flüchtlingsunterkünften in dem braunen Sumpf Berlins einen Namen zu machen. Zuletzt waren am 10. Oktober 60 Nazis einem Aufruf von Pro Deutschland zu einer Demonstration gegen angebliche Mietsteigerung aufgrund der Unterbringung von Geflüchteten in Marzahn gefolgt.
Auch bei Bärgida ist Pro Deutschland regelmäßig anzutreffen. So läuft Manfred Rouhs, Bundesvorsitzender von Pro Deutschland nicht nur regelmäßig mit, sondern hält auch mal ab und zu eine Rede - seit-an-seit mit den Nazi-Hools vom "Bündnis Deutscher Hooligans". Dass diese Verbindungen nun auch öffentlich thematisiert werden, kann in der Wahnwelt eines Herrn Rouhs nur ein Komplott "der Altparteien und des ‚Verfassungsschutzes‘, die eine Radikalisierung der innenpolitischen Entwicklung in Deutschland anstreben", sein.
Unterdessen greifen Tagesspiegel und Berliner Morgenpost heute eine Pressemeldung der Polizei auf, in der es heißt, dass es den bekannten Bärgida-Lautsprecherwagen erwischt habe. In der Nacht von Montag auf Dienstag soll der in der Martha-Arendsee-Straße geparkte Wagen eine Scheibe verloren haben und ein Pyrotechnischer Gegenstand ins innere gefolgen sein - in Brand geriet er aber offenbar nicht. In Berlin waren in den Letzten Wochen bereits zahlreiche Aktionen gegen Rechte Akteure bekannt geworden.
Mittlerweile ist auf Indymedia auch ein Bekennerschreiben aufgetaucht, was wir hier gerne dokumentieren möchten:
Wir haben am 31.10 zum 1.11 das Bürgerbüro von „Pro Deutschland“ in Marzahn-Hellersdorf angegriffen und als Ort der rassistischen und menschenverachtenden Hetze markiert.
Wir sehen dieses als notwendige Antwort auf die, mit von ihnen gesäte und verbreitete Hetze gegen geflüchtete Menschen, sowie den allgemeinen Hass gegen „nicht Deutsche“ (was dieses auch immer sein soll).
Sowohl Pro Deutschland, AFD, Pegida (und Ableger), als auch etablierte Parteien wie CDU/CSU und SPD nutzen die derzeitige aufgeheizte Stimmung, um ihre menschenverachtende, an kapitalistische Logik angepasste Politik, umzusetzen. Sie nehmen alle dabei nicht nur den Tod so hoch „westlich“ gepriesener Werte wie Freiheit, Gerechtigkeit und Menschenwürde in Kauf, sondern auch den Tod von Mio. von Menschen auf der Flucht. Ohne dabei diese Menschen noch als Menschen wahrzunehmen ,sondern stattdessen werden sie nur noch als Belastung und ohne wirtschaftlichen Nutzen gesehen.
Sie, die hier rassistische Hetze bereiten, Menschen ihr Leben und Recht, wie ihre Würde verwehren und tagtäglich angreifen, können wir nicht länger ignorieren.
Wir können sie auch nicht länger nur anbrüllen und so unseren Protest äußern.
Wir müssen, und als dieses verstehen wir diese Tat, aktiv werden, müssen diese rassistische Hetze angreifen und stoppen. Dies bedeutet unseren Protest gegen sie in Widerstand gegen sie umwandeln.
„Protest ist, wenn ich sage Das und Das passt mir nicht, Widerstand ist wenn ich dafür sorge, dass das was mir nicht passt nicht länger geschieht.“
Auch wenn es nur ein Bürgerbüro war und auch wenn dieses noch weiter betrieben werden kann und unsere Spuren des Widerstandes verblassen, so sind es doch die ersten Schritte heraus aus der Passivität in den aktiven Widerstand und Angriff gegen die herrschenden Umstände.
Als solches verstehen wir diese Aktion.
Als einen ersten geworfenen Steinschlag gegen den hiesigen aufgekeimten Rassismus und Menschenverachtung.
Geben wir den Nazis & Rassisten die Straße
Stein für Stein
Stück für Stück
zurück !!!
NO ONE IS ILLEGAL
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