Bericht zur Kundgebung: Kein Raum der AfD - Maestral dicht machen!

3. Dezember 2018 | News Redaktion

Am 20.11.2018 protestierten rund 80 Antifaschist*innen vor dem Restaurant Maestral in Reinickendorf um ihrer Wut über die Vermietung des Lokals an Neofaschist*innen Luft zu machen. Im Vorfeld gab es Solidarisierungen mit der AfD von CDU und besorgten Bürgern. Vor Ort war von dieser rechten Solidarität allerdings nichts zu spüren.

Lassen wir den Druck auf den Wirt und die AfD weiter ansteigen!
Kein Raum der AfD!

Dem Restaurant Maestral keine Ruhe lassen!

Am 20.11.2018 mobilisierte das “Kein Raum der AfD- Bündnis” zu einer Kundgebung vor das Restaurant Maestral in Reinickendorf. Im Vorfeld war herausgekommen, dass die AfD Reinickendorf panisch andere Bezirksverbände um ein Kommen gebeten hatte, da es sich um einen ihrer letzten verfügbaren Räume für Vorträge, Diskussionsveranstaltungen und Stammtische handelt. Zudem erklärte der integrationspolitische Sprecher der Reinickendorfer CDU Björn Wohlert auf Facebook und Twitter seine Solidarität mit dem Maestral und rief dazu auf an diesem Tag im Maestral Essen zu gehen. Rechte verschiedenster Lager nahmen diese Erklärung zum Anlass ebenfalls ihre Unterstützung für das Maestral zu bekunden und verkündeten ihr Auftauchen.

Vor Ort war von dieser rechten Solidarität dann jedoch nichts zu merken. Lediglich verschiedenste Funktionäre der AfD Reinickendorf, die sich als selbsterklärtes “Sicherheitsteam Reinickendorf” versuchten, hielten sich während der gesamten Zeit über vor dem Laden auf und begutachteten argwöhnisch die Kundgebung. Darunter ganz vorne mit dabei Rino Schmiedel, Jacqueline Reimann-Wilhelm und Gordon Reimann. Weitere Anwesende waren der Vorsitzende der AfD Reinickendorf Rolf Wiedenhaupt, der Stadtrat für Bürger- und Ordnungsdienste Sebastian Maack, Klaus Dieter Meckes aus der BVV Fraktion, das Mitglied des Abgeordnetenhauses (MdA) und des Berliner Flügels Thorsten Weiß und Franziska Lorenz Hoffmann.

Von CDU’ler Björn Wohlert war nichts zu sehen, was uns vermuten lässt, dass er von Mitgliedern seiner Partei zurückgepfiffen und an die kurze Leine gelegt wurde. Der Ausblick einen eh schon als CDU- Rechtsaußen berüchtigten Lokalpolitiker mit dem völkisch- nationalistischen Bezirksverband Reinickendorf vor dem Maestral abkumpeln zu sehen, hätte mit Sicherheit auch für die Presse ein gefundenes Fressen abgegeben. Zudem hätte es noch einmal anschaulich verdeutlicht, was uns sowieso schon lange klar ist: Dass sich CDU und AfD in vielen Themenfeldern wesentlich näher sind, als sie stets behaupten.

An unserer Kundgebung beteiligten sich schätzungsweise rund 80 Teilnehmer*innen, die konstant in Parolen ihren Unmut über die Vermietung an Neofaschist*innen deutlich machten. Hierbei ist hervorzuheben, dass durch die Ankündigungen der AfD Reinickendorf und des CDU Rechtsaußen- Lauchs, geschafft wurde wesentlich mehr Menschen auf unserer Seite zu versammeln als es sonst an diesem Ort und zu dieser Zeit möglich gewesen wäre. Danke also hier auch explizit nochmal an die solidarischen Menschen, die uns vor Ort unterstützen und auf unsere Mobi- Updates reagiert haben. Antifaschist*innen halten zusammen!

Beim Stammtisch der Reinickendorfer AfD fanden sich laut Zählungen eines ihrer von innen veröffentlichten Fotos um die 60 Leute ein. Auch wenn sie selber von rund 100 (in Worten: Einhundert) Menschen schwindeln, so verdeutlicht diese trotzdem hohe Anzahl an Teilnehmenden, die Tatsache, dass es sich bei dem Maestral in Reinickendorf, immer noch um einen der wichtigsten, öffentlichen AfD- Spots in ganz Berlin handelt. Daher rührte auch die panische Initiative alle AfD Bezirksverbände zur Unterstützung gegen die Kein-Raum Kundgebung nach Reinickendorf zu mobilisieren.

Wir werden weiter dranbleiben und dafür sorgen, dass das Maestral als rechtsoffene Location in ganz Berlin unrühmliche Bekanntheit erlangen wird.

Lassen wir den Druck auf den Wirt und die AfD weiter ansteigen!
Kein Raum der AfD!

Bilder von Oskar Schwartz: flickr.com/photos/oskarschwartz/sets/72157703851058945

Erstveröffentlichung auf Indymedia am 2. Dezember 2018

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