Keine Nazi-Hetze gegen Geflüchtete in Köpenick!

1. März 2016 | News Redaktion

Seit Wochen versuchen Neonazis in Berlin-Köpenick eine Stimmung des Hasses gegen Geflüchtete zu etablieren. Mit Blick auf die Wahl im September, kann dies als politisches Kalkül der NPD verstanden werden, um potenzielle Wähler*innen zu mobilisieren. Die Neonazis nutzen für ihre gegenwärtige Welle rassistischer Aktionen die Entscheidung des LAGeSos, welches Ende November eine Doppelturnhalle zur Notunterkunft für Geflüchtete umfunktionierte. Diese liegt in der Glienicker Straße, dem Stimmbezirk, in dem die NPD bei der letzten Abgeordnetenhauswahl mit 14,2 Prozent das höchste Wahlergebnis in Berlin erzielte. Die Neonazi-Partei erkannte sofort ihre Chance, die vorher schon vorherrschende rassistische Stimmung in der Nachbarschaft zu nutzen, um sich wieder ins Gespräch zu bringen. So ist es nicht verwunderlich, dass die NPD, genau hier mit ihren Verschwörungsideologien und Lügen bei der Bevölkerung im Stadtteil, gut ankommt.

Besonders schlimm ist dies in Anbetracht der Tatsache, dass in der Turnhalle Menschen untergebracht sind, die vor Krieg, Hunger, Bomben und dem Tod fliehen mussten, in der Hoffnung hier ein sicheres Leben führen zu können. Es geht um Menschen, die unvorstellbar schlimmes Leid ertragen mussten und nun durch die Präsenz von Neonazis weiter in Angst leben müssen. Welche fatalen Folgen das haben muss, können wir uns nur denken. Hinzu kommt die menschenunwürdige Unterbringung in der Turnhalle. Die Geflüchteten leben dort, auf engsten Raum, haben keine Privatsphäre, keine ordentlichen Waschräume, keine Küche, keine Gemeinschaftsräume und eine schlechte bis gar keine medizinische und psychologische Versorgung. Für uns ist das ein unhaltbarer Zustand!

In den letzten Wochen wurden donnerstags und freitags wiederholt rassistische „Mahnwachen“ abgehalten, sowohl vor der Unterkunft in der Glienicker Straße, als auch vorm Rathaus Köpenick. Dazu reisten NPD-Leute aus anderen Bezirken, wie etwa Marzahn-Hellersdorf, aber auch aus Brandenburg an. Zudem waren Hooligans, Bärgida-Anhänger*innen und rassistische Anwohner*innen aus der Glienicker Straße dabei.

Wir wollen am 3. März ein Zeichen gegen die menschenfeindliche Kampagne von NPD, Bärgida und anderen Neonazis und Rassist*innen in Köpenick setzen. Mit deren Sympathisant*innen darf es keinen Dialog geben. An dem Punkt, an dem angefangen wird rassistisches und nationalistisches Gedankengut zu verbreiten, gilt es, sich dem entschieden entgegenzustellen!

Wir wollen die Geflüchteten, die bedroht werden, nicht alleine lassen. Deshalb rufen wir euch zur Beteiligung an unserer antifaschistischen Kundgebung auf, mit der wir ein Zeichen der Solidarität mit jenen setzen wollen, die traumatisiert sind, die eine lebensgefährliche Flucht hinter sich haben und die das Recht haben in Sicherheit leben zu können.

Rassistischer Propaganda in Köpenick keinen Raum lassen! Weder hier noch anderswo!
Neonaziaktionen entgegentreten!
Solidarität mit Geflüchteten!
Kein Mensch ist illegal!

Antifaschistische Kundgebung: Donnerstag, 3. März – 18:00 Uhr – Glienicker Straße 24-30 in Berlin-Köpenick
Treffpunkt für Menschen aus anderen Bezirken: 17:00 Uhr, S-Bahnhof Neukölln (Bahnhofshalle)

Erstveröffentlichung auf Uffmucken Schöneweide am 23. Februar 2016

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