Anschläge gegen Akteure der rassistischen Politik

29. Oktober 2013 | News Redaktion

In der Nacht von Sonntag auf Montag wurden das Kurt-Schumacher-Haus der Berliner SPD, das Amtsgericht Tempelhof/Kreuzberg und das Büro der Firma Sodexo, die das Gutscheinsystem für Asylsuchende in Berlin und anderswo organisiert, angegriffen. Bei SPD und Amtsgericht entstand Sachschdaen durch Steine und Farbflaschen. Die Firma Sodexo verlor einen ihrer Kleintransporter.

Wir dokumentieren im foglenden die auf Indymedia linksunten veröffentlichten Bekennerschreiben:

Die Profiteure der rassistischen Politik Europas offenlegen und Angreifen!

Am 03.10.2013 sterben 366 Menschen durch ein Feuer auf einem Flüchtlingsboot vor der Küste Lampedusas. Seither hören wir immer wieder Lippenbekenntnisse pseudo-sozialer Politikerauf der einen und offen rassistischen Hetzparolen stolzer Europäischer Hardliner auf der anderen Seite. Dabei sind beide lediglich die Zwei Seiten der selben Euro-Münze  die den alltäglichen Terror gegen sog. "Illegale Einwanderer" finanziert und ausbaut.

Ob durch Angriffe auf Flüchtlingsboote und den "Schutz" Europas Grenzen mit Waffengewalt durch Frontex,die Förderung offen rassistischer Bullenkontrollen,dem sog. "racial profiling" oder durch Medienhetze und gesellschaftliche Diffamierung.
Und dieser europäische Standart herrscht natürlich auch in Deutschland.
Residenzpflicht,ein Leben in Lagern und Sonderunterkünften,Abschiebungen oder Hetzjadten unter dem Deckmantel vermeindlicher Kontrollen wie zuletzt in Hamburg sind nur einzelne Auswüchse der Menschenverachtenden Asylpolitik Deutschlands und Europas.

Ergänzung dazu bilden Konzerne wie das multinationale Unternehmen Sodexo.
Neben Essenslieferungen erwirtschaftet Sodexo seinen Gewinn durch moderne Sklavenarbeit in Form privatisierter Haftanstalten und vertreibt über eine Tochterfirma die gleichnamige "Infracard".
In Berlin und vielen anderen deutschen Kommunen wird die Infracard an Asylsuchende anstelle von Bargeld ausgegeben.
So kontrolliert Deutschland durch Sodexo nicht nur was Asylbewerber wann wo und zu welchem Preis kaufen können, sondern auch was nicht.
Fehlendes Bargeld ist beispielsweise der Grund, dass drigend benötigte Anwälte zur Klärung von Asylrechtsfragen oder Aufenthaltsgenemigungen einfach nicht bezahlt werden können.
Desweiteren wird durch den Entzug von Bargeld für Soziale-,Vereins- oder Freizeitaktivitäten, Bus u. Bahn usw versucht Flüchtlinge gezielt aus dem alltagsbild zu entfernen.

Wir können und wollen kein Teil dieses Menschenverachtenden und rassitischen Systems sein!
Aus diesem Grund haben wir in der Nacht zum 28.10.13 einen Kleintransporter der Firma Sodexo in Brand gesetzt.

Die Profiteure der rassistischen Politik Europas offenlegen und Angreifen!
Kein Mensch ist Illegal!
Freedom statt Peace!

Erstveröffentlichung auf Indymedia am 29. Oktober 2013

Kurt-Schumacher-Haus der SPD-Berlin angegriffen

In der Nacht von Sonntag zu Montag haben wir im Wedding das Parteibüro der SPD mit Steinen und Bitumen angegriffen. Das Kurt-Schumacher-Haus ist der Sitz des Landesverbandes Berlin und beherbergt zugleich den Kreisverband Berlin-Mitte.

Warme Worte – Kalte Taten

Am 09. Oktober traten vor dem Brandenburger Tor in Berlin ca. 30 Non-Citizens in den Hungerstreik um ihrer Forderung nach Anerkennung der Asylanträge mehr Nachdruck zu verleihen. Zuständig für die Auflagen der angemeldeten Versammlung war das Bezirksamt Mitte.
Dessen Leiter und amtierender Bezirksbürgermeister, Christian Hanke (SPD), ließ in der bürgerlichen Presse verlauten, er begrüße die Forderungen der Hungerstreikenden nach einer gerechteren europäischen Asylpolitik. Während des elftägigen Hungerstreiks (sechs Tage davon im trockenen Hungerstreik) war davon wenig zu spüren: Die streikenden Non-Citizens mussten die Tage und Nächte ohne wirksamen Schutz vor Regen und Kälte verbringen und wurden dadurch bei Temperaturen, die sich zeitweise dem Gefrierpunkt annäherten, von Seiten des Bezirksamtes zusätzlich in Lebensgefahr gebracht. Das Errichten von Zelten oder der provisorische Regenschutz mittels Planen wurde auf Anordnung des Bezirksamtes Mitte durch die Bullen verhindert, die Nacht für Nacht aus ihren geheizten Einsatzwägen heraus das Leid der Hungerstreikenden beobachteten.

Hanke, deine geheuchelte Anteilnahme kotzt uns an und wir erwarten schon lange keine Menschlichkeit mehr von dir und deinen „Genoss_innen“!
Unsere Steine haben daher heut Nacht dich und deinen Kreisverband getroffen.

SPD hetzt Geflüchtete durch Hamburg

Nicht nur in Berlin zeigt die Sozialdemokratie derzeit wieder einmal deutlich was sie unter Asylpolitik versteht: Im SPD-regierten Hamburg werden seit Wochen Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe von Bullen auf ihren Aufenthaltsstatus hin kontrolliert. Zwar gehören rassistische Ausweiskontrollen durch die Bundespolizei zum Alltag von Geflüchteten und PoCs in Deutschland, jedoch birgt das aktuelle Vorgehen des Hamburger Senats eine weitere Dimension. So richtet sich das staatliche Vorgehen explizit gegen eine Gruppe von Lampedusa-Überlebenden, die sich zur Gruppe ‚Lampedusa in Hamburg‘ zusammengeschlossen haben und ein kollektives Bleiberecht für sich einfordern. Eine derart bestimmt artikulierte politische Forderung, die an den Grundfesten des deutschen Asylsystems rüttelt, will und kann die SPD als staatstragende Partei nicht akzeptieren.

Die Sozialdemokrat_innen mögen sich vor 100 Jahren für den deutschen Weg entschieden haben – Wir wählen den Weg der Solidarität mit allen staatlich Verfolgten und Unterdrückten!

Ob die Hungerstreikenden vom Brandenburger Tor oder Lampedusa in Hamburg – ALLE BLEIBEN!

Erstveröffentlichung auf Indymedia am 28. Oktober 2013

Amtsgericht mit Steinen und Farbe angegriffen

Wir haben in der Nacht zu Montag dem 28.10.2013 das Amtsgericht Tempelhof/Kreuzberg in der Möckernstraße mit Steinen und Farbe angegriffen.

Auf diese Weise wollen wir unsere Solidarität mit allen kämpfenden Non-Citizens/ Flüchtlingen ausdrücken. Wenn die Festung Europa vor Lampedusa ihre Aussengrenzen durch systematisches Morden mit Hilfe von Frontex schützt, ist sie dennoch hier und jetzt, im Herzen der Bestie, angreifbar. Institutionen, die die rassistischen Gesetze Deutschlands und Europas durchsetzen werden immer auf unserer Abschussliste stehen.

Die Festung Europa zum einstürzen bringen!
Für die Anarchie!

Aktionsgruppe für freies Fluten

Erstveröffentlichung auf Indymedia am 28. Oktober 2013

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