Erneut Anschläge auf die Autos von Linken in Berlin
Anfang Mai setzten Neonazis ihre Anschlagserie gegen Linke in Berlin fort. In der Nacht vom 2. auf den 3. Mai wurden zwei Autos angezündet. Zunächst wurde gegen 1.30 Uhr in der Kreuzberger Fichtestraße ein Auto, an dem ein Antifa-Aufkleber angebracht war, angezündet. Eine Dreiviertelstunde später brannte in Britz ein Auto einer Aktivistin von Hufeisern gegen Rechts. Beide Autos wurden durch den Anschlag zerstört. In der folgenden Nacht wurden am Auto von Hans Erxleben, der sich in Treptow-Köpenick gegen Neonazis engagiert, an einem Vorderreifen 3 von 5 Radmuttern gelockert. Nach Einschätzung des Bündnisses für Demokratie und Toleranz Treptow-Köpenick haben die TäterInnen "billigend in Kauf genommen, dass der oder die FahrzeugführerIn bei weiterer Nutzung vermutlich die Kontrolle über das Fahrzeug verloren hätte und ein schwerer Unfall höchstwahrscheinlich gewesen wäre. Mit dieser Aktion wurde die Gefährdung des Lebens von Herrn Dr. Hans Erleben sowie seiner Familie, die auch das Fahrzeug regelmäßig nutzt, billigend in Kauf genommen." Dem Anschlag voraus gegangen war eine Diffarmierung Erxlebens durch die lokale AfD und CDU.
Die Taten reihen sich ein in eine neonazistische Anschlagserie in Berlin. Die Mobile Beratungsstelle gegen Rechtsextremismus (MBR) rechnet zu dieser insgesamt 45 Vorfälle, davon 12 Fälle Brandanschläge, die sich seit Mai 2016 ereignet haben. Zehn der Brandanschläge richteten sich gegen PKWs von Engagierten. Die anderen zwei Brandstiftungen gegen das Cafe „K-Fetisch“ in Nord-Neukölln und einen Wagenplatz. Regionaler Schwerpunkt der Anschlagserie ist der Berliner Südosten, insbesondere Süd-Neukölln.
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