AfD-Kundgebung am kommenden Montag in Mitte
Am kommenden Montag, dem 20. November, will Andreas Wild (AfD) erneut eine sogenannte "Montagskundgebung" abhalten. Auf der Kundgebung wollen Wild und die angekündigten RednerInnen Leyla Bilge und Volkert Wögens gegen das Recht auf Familiennachzug für Geflüchtete Stimmung machen. Los geht es um 18 Uhr am Gendarmenmarkt Ecke Mohrenstraße.
Zu den beiden ersten "Montagskundgebungen" am 16. und 30. Oktober am Steglitzer Hermann-Ehlers-Platz hatte Wild nur wenige AfDlerInnen motivieren können. Ihnen standen deutlich mehr Gegendemonstrant*innen gegenüber. Teilweise wurden die Reden trotz Lautsprecheranlage durch die Gegenproteste übertönt. Eine räumliche Trennung von AfDlerInnen und Antifaschist*innen ist der Polizei nicht gelungen.
Andreas Wild ist eine umstrittene Person in der Berliner AfD. Im Juli wurde er aus der AfD-Fraktion im Abgeordnetenhaus geworfen. Zeitgleich wurde er als Direktkandidat in Neukölln zur Bundestagswahl in letzter Minute wieder abgesetzt, nachdem ihn die dortige AfD erst im Januar gewählt hatte. Beim Stammtisch seines Bezirksverbandes im Zehlendorfer Restaurant BonVerde hatte er zeitweise Hausverbot, ist dort jedoch im Oktober wieder aufgeschlagen. Abseits weniger treuer Verbündeter wie Volkert Wögens meiden Berliner AfD-Funktionäre seine Kundgebungen und internen Veranstaltungen in seinem Wahlkreisbüro Staatsreperatur am S-Bhf Lankwitz.
Trotzdem kann Wild auf eine erstaunlich hohe Unterstützung durch die Parteibasis setzen. Er war maßgeblich an der Absetzung von Beatrix von Storch als Berliner Landesvorsitzende beim Parteitag Anfang November beteiligt. Im Vorfeld schürte er (teilweise unter Pseudonym) Stimmung gegen von Storch und unterstützte dann beim Parteitag den überraschenden Antrag von Marius Radtke zur Absetzung von Storch. Nicht nur mit diesem Coup war Wild erfolgreich. Auf dem selben Parteitag wurde er auch fast als Beisitzer in den Landesvorstand gewählt.
Dass sich Wild unter den Funktionären der Berliner AfD Feinde gemacht hat, liegt wohl nicht nur an seinem polterhaftem Auftreten, sondern auch an solchen Angriffen auf die amtierende Führung. Außerdem kursieren in der AfD auch Gerüchte, er habe in seiner Zeit im Steglitz-Zehlendorfer Bezirksvorstand Gelder veruntreut.
Für seine Kundgebungen nutzt Wild einen selbst angeschafften LKW mit dem Kennzeichen B-JP 8756.
P.S.: Wie an jedem Montag wird es neben der Wild-Kundgebung auch eine Aktion von Bärgida geben. Wie es aussieht wollen sie diesen Montag die NPD nachmachen und gegen das Friedensmahnmal des deutsch-syrischen Künstlers Manaf Halbouni am Brandeburger Tor demonstrieren.
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